Weil die Bodenbeschaffenheit in Hollage für die Landwirtschaft denkbar ungünstig war, insbesondere als sich die Einwohnerzahl rasant steigerte, entschied man sich Ende der 1960er Jahre für das Gewerbegebiet, in dem sich Gewerbe, Handel und Industrie ansiedelten.
1935 konnte man noch einen Bäckerwagen der Bäckerei Strößner beobachten, der seine Bahnen durch Hollage zog. Um 1948 herum arbeitete Anna Kollenberg in einem Tante-Emma-Laden hinter der Theke und man konnte Kolonialwaren am Schleusenweg kaufen. Um 1955 herum gab es an dieser Stelle das Kaffeehaus "Zur Schleuse", ebenfalls geführt von Anna Kollenberg als tüchtige Geschäftsfrau.
1914 wurde das Hollager Ziegelwerk Berentelg & Hebrok GmbH & Co. KG an der Hollager Straße errichtet. Die Ziegelei bot zahlreiche Arbeitsplätze: Im Abbau des Kalksteins vom Sprengen bis zum Hauen, in der Verarbeitung in der Ziegelei sowie beim Transport vom Poller zur Ziegelei. Zu diesem Zweck setzte man eine Lokomotive mit Loren ein. Um 1912 entstanden der Zweigkanal und die Hollager Schleuse. Noch im Jahr 1950 waren Wasserbauwerker im Wasser- und Schifffahrtsamt tätig. 1960 führte ein extremes Hochwasser zur Zerstörung der Schleusenanlagen; das Pumpenhaus wurde komplett weggespült.
Der Zweigkanal dient heute auch dem Tourismus und dem Wassersport. So nutzen beispielsweise Ruder-AGs verschiedener Osnabrücker Schulen den Kanal als Sportmöglichkeit. Neben dem Gewerbepark finden sich in Hollage zahlreiche Geschäfte für den täglichen Bedarf, auch direkt am Marktplatz. Hollage lebt und pulsiert - und Relikte aus ehemaligen Agrarzeiten sehen wir noch heute.