Die Bäuerin mit Kind und Spinnrad, die den Marktplatz Hollages ziert, ist ein Stück Geschichte des Ortes, erstellt vom Diplom-Bildhauer Johann Janikowski, aufgestellt anläßlich der Feierlichkeiten zu 750 Jahre Hollage. Die in die Skulptur eingelassenen Reliefs deuten Gewerbesparten an, beispielsweise die Landwirtschaft, die in Hollage große Tradition hat. Die Bäuerin sitzt mit ihrem Kind und dem Spinnrad auf einem halb geöffneten Buch. In der Publikation "Hollage - so wie es ist und war" ist zu lesen: "Das halb geöffnete Buch gewährt Einblick, birgt manche Geheimnisse, weckt Erinnerungen, die vergangene Zeiten ins Gespräch bringen können. Das offene Buch bietet sich auch an für ein Entfalten und Weiterschreiben der Entwicklungsgeschichte dieses Lebensraumes."
Wie wirkt die Szene, die die Skulptur wiedergibt, auf Sie? Josef Pott, Autor des Buches, gibt Ideen: "Häusliche Idylle vergangener Zeiten? Oder auch Ausdruck der Sehnsucht nach gewachsenen und verlässlichen Beziehungen, nach einem Zuhause? Vielleicht sogar Ausdruck der Sehnsucht nach dem Schoß der Liebe, dem Ort, an dem alles anfängt, nach dem Schoß, der trägt und auch der Schoß der Zukunft ist?"
Dass das Rad, das wir im Wallenhorster Wappen finden, eine immense Bedeutung hat, erkennt Pott: "Aus ihrer inneren Ruhe bewegt sie das Rad der Geschichte, des Lebens im Alltag. Das Rad ist ein starkes Symbol: der Reifen - von Speichen gehalten, verbunden mit der Mitte, mit der Nabe, dem Dreh- und Angelpunkt. Vorsichtige Anfragen: Um was dreht sich dein Leben? Wo hast du deine Mitte, aus der du dich bewegst und anderen Zukunft eröffnest?"
Auch der Kontrast der Generationen hat zweifelsohne Bedeutung. Die Skulptur zeigt sich in die Zukunft gewandt, ohne das Vergangene in Vergessenheit zu bringen. Mutter und Kind - zwei Generationen, die aufeinander angewiesen sind. Sie tragen Verantwortung füreinander und für ihren Lebensraum.